Vanessa Vieth
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Next Level? Keinesfalls! Unternehmen droht mit Klage nach nicht kommunizierter Videoüberwachung an Ferienhaus „Villa Next Level“
Wir haben für unseren Aufenthalt in Cape Coral über dieses Unternehmen ein Ferienhaus (Villa Next Level) gemietet.
Bei Bezug stellten wir viele Mängel fest: Die Türen der Kleiderschränke ließen sich nicht schließen; die Schiebetür zwischen dem „master bedroom“ und dem Badezimmer fiel bei Betätigung aus der Führung - selbst der später hinzugerufene Monteur, der erst auf unser eindringliches Verlangen hin beauftragt wurde, hielt diesen Zustand für sehr gefährlich. Eine von insgesamt drei in der Beschreibung beworbenen Garagen war durch ein Fahrzeug des Eigentümers, eine weitere durch Schränke, Spielzeug und Mültonnen dauerhaft blockiert. Somit stand nur ein Stellplatz zur Verfügung.
Im Wohnzimmer fanden wir ein Blink-Modul vor. Bei Einweisung am Vormittag nach der Anreise teilte man uns auf explizite Nachfrage mit, dass nur eine Überwachungskamera existiere, die am Briefkasten angebracht sei. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir bei Buchung nicht auf ein vorhandenes Überwachungssystem hingewiesen wurden. Schließlich entdeckten wir die Verpackung des Systems, wonach mindestens zwei Kameras vorhanden sein mussten. Da wir noch weitere erhebliche Mängel feststellten [tote Maus am Pool; verdreckter Pool; Palmblatt im Überlauf; Spinnweben am Cage, Unkraut (ca. 20 cm hoch) und rostender, defekter Türdämpfer im Terrassenbereich; nicht weggeräumtes Poolspielzeug], kontaktierten wir die Hausverwaltung. Auf das Telefonat hin verschriftlichten wir die genannten Mängel per E-Mail an NMB. Dort reagierte man ungehalten:
„In allen unseren Häusern befinden sich Rauchmelder respektive Kohlendioxydmelder, die selbstverständlich mitunter auch blinken. Eine Kamera von einem Rauchmelder zu unterscheiden sollte eigentlich unschwer möglich sein. Wir bitten daher, derartige Unterstellungen künftig zu unterlassen.“ Selbst die Hausverwaltung, die sodann zwecks Inaugenscheinnahme der gerügten Mängel auftauchte, war irritiert über diesen Kundenumgang. Erst jetzt zeigte man uns die zweite Kamera, die am Poolcage angebracht war.
Beide der Kameras verfügten über eine Tonüberwachung, sodass zumindest die Möglichkeit bestand, dass wir hätten abgehört werden können.
Wir haben uns extrem in unserer Privatsphäre verletzt gefühlt und dies auch so kommuniziert. Daraufhin legte man uns nahe, das Haus verlassen zu können: „Nach dem Gespräch mit dem Eigentümer steht Ihnen jedoch selbstverständlich frei, dass Sie das Haus verlassen können, wenn Sie sich nicht wohlfühlen.“
Wir demontierten daraufhin die Kamera am Poolcage und legten diese zurück in die Verpackung.
Anstatt sich für das unserer Auffassung nach unverschämte, keineswegs kundenorientierte Verhalten zu entschuldigen, hetzte man uns eine Anwältin auf den Hals, die überhöhte Schadensersatzansprüche für eine angeblich defekte Kamera in Höhe von 250 $ (Neupreis im örtlichen Baumarkt: 50 $) geltend machte. In einem Telefonat mit dem Eigentümer teilte uns dieser mit, dass die Kamera nicht defekt sei. Aufgrund des Vorfalles sehe man derzeit davon ab, diese erneut anzubringen, erklärte er uns.
Eben jene Anwältin, die bis heute ihre Bevollmächtigung nicht nachgewiesen hat, droht im Namen des Unternehmens mit einer Verleumdungsklage – offensichtlich um eine Bewertung zu verhindern.
Wir werden über dieses Unternehmen definitiv keine Buchungen mehr veranlassen. Eine derartige Arroganz haben wir bei unseren vielen Buchungen von Ferienhäusern in Cape Coral noch nicht erlebt.